Der Rat hatte in seiner letzten Sitzung die Chance, eine für alle Bürgerinnen und Bürger Pattensens zukunftsweisende Investition auf den Weg zu bringen - die Errichtung eines Gesundheits- und Bildungszentrum. "Leider haben hat der Rat diese Chance vertan", resümierte SPD-Fraktionschef Karl-Heinz Schieweg sichtlich enttäuscht nach der Abstimmung. Das von der SPD und Grünen unterstützte Projekt wurde mit den Stimmen von CDU, FDP und Unabhängigen abgelehnt! "Es ist sehr traurig, dass den anderen Fraktionen die Weitsicht gefehlt hat, die Möglichkeiten, die das Gesundheits- und Bildungszentrum für Pattensen geboten hätte, zu erkennen", ergänzte Schieweg.

Für ihn ist klar, dass bei der demographischen Entwicklung die Aufgaben, die das Zentrum hätte erfüllen können, in Zukunft so oder so auf Pattensen zukommen werden. "Eine fast 50%-ige Förderung seitens der EU wird es dann aber nicht mehr geben", betont Schieweg. "Wie schon häufig in der Vergangenheit wird nun die Stadt den Entwicklungen hinterher laufen, was nicht nur ineffektiv ist sondern auch teuer wird."

Das Gesundheits- und Bildungszentrum sollte beim Mehrgenerationenhaus von Mobile e.V. angesiedelt werden und von den Erfahrungen und vorhandenen Strukturen des Vereins profitieren. Nach der erarbeiteten Konzeption hätten Gesundheitsprävention, Information, Beratung und Vermittlung sowie niedrigschwellige Angebote und ambulanten Hilfe im Gesundheitsbereich den Schwerpunkt der Arbeit gebildet. Im Bildungsbereich wären besonders auf Senioren ausgerichtete Bildungsangebote entwickelt bzw. fortgeführt worden. Dies wäre in Kooperationen mit örtlichen Einrichtungen und Unternehmen angeboten worden.

Alle Fraktionen waren sich einig: das Konzept ist überzeugend und das Gesundheitszentrum wäre sinnvoll gewesen. Trotzdem wurde es abgelehnt.

Die Argumentation, dass die Entscheidung nur auf Grund der schlechten Haushaltslage der Stadt erfolgt ist, lässt Schieweg nicht gelten. "Die gleichen, die jetzt dieses Projekt abgelehnt haben, haben vor nicht mal einem halben Jahr zigtausende von Euro für Sportanlagen bewilligt, die nur wenigen Vereinsmitgliedern zu Gute kommen. Der jährliche Zuschuss des Gesundheits- und Bildungszentrums, das einer Vielzahl der Pattenser Bürgerinnen und Bürgern helfen würde, wäre geringer als der Zuschuss für die zusätzliche Betreuung von wenigen Kindern in einem Hort - dem diese Fraktionen vor wenigen Wochen noch zugestimmt haben. Eine solche Einrichtung in Pattensen zu haben wirkt, wie schon das Mehrgenerationenhaus, weit über Pattensen hinaus - das wäre aktives Stadtmarketing, ohne den Etat dafür erhöhen zu müssen, wie es im letzten Haushalt getan wurde.

Transparente und zukunftsweisende Politik sieht für die SPD anders aus."

- SPD-Fraktion im Rat der Stadt Pattensen -