Die AG 60+ informiert

Am 29. März hat im gut besuchten Saal des Calenberger Hofs die Informationsveranstaltung der SPD AG 60plus zum Thema „Sicherheit im Alter“ stattgefunden.

Im ersten Teil der Veranstaltung hat Dr. Wilhelm Habermalz mit konkreten Beispielen, Hinweisen zu Vorbeugemaßnahmen und Tipps für den „Fall des Falles“ über Sturzgefahren im Alter referiert. Angesprochen wurden viele Gefahrenquellen im Alltag, von der übersehenen untersten Treppenstufe, über die Stolperfalle eines Teppichs oder von herumliegenden Kabeln, die Probleme, die Badewannen bereiten können, bis zu Herausforderungen auf Gehwegen und weiteren Wegen außer Haus, um nur einige der lebendig und einleuchtend vorgetragenen Beispiele zu benennen. Dr. Habermalz hat viele hilfreiche Tipps gegeben, die von dem sehr aufmerksamen Publikum aufgenommen wurden. Die Tipps reichten von konkreten vorbeugenden Maßnahmen im eigenen Haus zur Beseitigung der Gefahrenquellen – wie z.B. Treppenhandlauf an beiden Treppenseiten anbringen, Wanne zur ebenerdigen Dusche umbauen, Stolperfallen beseitigen, sicheres Schuhwerk auch im Haus nutzen, usw. und sich auch außen sicherheitsbewusst verhalten und z.B. Stock oder auch 2 Stöcke nutzen,.

Einen intensiven Erfahrungsaustausch mit den Gästen gab es zum Einsatz von moderner Technik, um im Notfall Hilfe zu bekommen, sei es durch Signaltechnik innerhalb der eigenen Wohnung oder auch über die modernen Uhren mit Internetverbindungen. Das war sehr hilfreich!

Im zweiten und Hauptteil der Veranstaltung hat der erfahrene Kriminalhauptkommissar Abramowski mittels einer PowerPoint–Präsentation über die Gefahren aus Trickbetrug zum Nachteil älterer Menschen berichtet (siehe Foto). Er konnte den Gästen aus seinen eigenen Erfahrungen im Trickbetrugsdezernat lebendig und anschaulich zu den verschiedenen kriminellen Vorgehensweisen vortragen und aufzeigen, welche Variationen praktiziert wurden und werden und welche aktuell am Häufigsten im Einsatz sind. Zur Sprache kam auch, dass es selbst einem ehemaligen Justizminister passiert ist, dass er sich über einen Schockanruf hatte blenden und beinahe zu Geldzahlungen hinreißen lassen. Das „Spielen“ der Betrüger mit den Emotionen der Menschen, die auf eine telefonische Schilderung von angeblichen Unglücks- und / oder Notfällen nächster Angehöriger reagieren, ist perfide, kennt leider kaum Grenzen und wird immer wieder mit neuen Variationen probiert.
Zentrale Hinweise waren dazu - neben vielen anderen konkreten Tipps:

  • die Polizei wird niemals Geldsummen zur schnellen Übergabe anfordern und sie wird auch keine Möglichkeiten anbieten, Angehörige aus einer scheinbaren Notsituation schnell freikaufen zu können;
  • niemals Geld an unbekannte Menschen übergeben;
  • es ist auch bei eigener großer emotionaler Berührtheit immer wichtig, einen Gegencheck zu einem schockierenden Anruf vorzunehmen, durch Rückruf bei der Polizei, bei der angeblich betroffenen Person, bei Angehörigen, bei vertrauten Menschen – nach zwischenzeitlicher Beendigung des Schockanrufs;
  • es ist wichtig, selbstbewusst zu bleiben, zu hinterfragen und misstrauisch zu bleiben bei Anrufen und ggfs. auch einen befremdlichen Anruf schnell zu beenden oder durch den Hinweis auf eigene polizeiliche Kontakte zu beenden.
  • Im Zweifelsfalle ist ein eigener Anruf über die polizeiliche Notrufnummer 110 immer hilfreich.

Sehr gute Hinweise gab es auch zu anderen Trickbetrugsversuchen, die hier nur ansatzweise beschrieben werden können: über telefonische Gewinnangebote aus irgendwelchen Lotterien oder Ausschüttungen, die nicht eindeutig nachvollziehbar sind, über Wertpapier- oder Goldkaufangebote über Telefon oder Internet und auch über Versuche, mittels Lügengeschichten und „Handwerkertricks“ in die Wohnung zu gelangen, um Diebstähle vornehmen zu können.

Und es gab auch einen sehr guten Austausch zur Frage von Verhaltensweisen auf der Straße und Schutzmechanismen, wobei Aufmerksamkeit und Selbstbewusstsein im Handeln im Vordergrund gestanden haben und keine Empfehlung für Waffenmitnahmen jeglicher Art oder auch Pfefferspray gegeben wurde.

Der Vorsitzende der veranstaltenden SPD AG 60plus, Joachim Niepel, bilanzierte: „Wir haben heute sehr viele nützliche Hinweise, Tipps und Tricks vorgetragen bekommen und hatten interessante Erfahrungsberichte aus der Runde der Gäste. Jede teilnehmende Person hatte die Möglichkeit, für sich selbst passende Anregungen mitzunehmen. Das war klasse! Wir haben die Veranstaltung am Ende erfüllt, bereichert und mit Dankbarkeit gegenüber beiden Vortragenden, Dr. Habermalz und KHK Abramowski, verlassen!“

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